Der Alpha-1-Antitrypsinmangel wird durch eine chronische obstruktive Lungenkrankheit (COPD) beiErwachsenen charakterisiert. Risikofaktoren, wie z.B. das Rauchen, führen zu einem frühenErkrankungsbeginn. Neben der Lungensymptomatik können Zellnekrosen, eine Fibrose oder Zirrhoseder Leber , insbesondereim Kindsalter, auftreten. Ursächlich ist meist das sog. Z-Allel (p.E342K) inhomozygotem Zustand im SERPINA1-Gen, welches für das Alpha-1-Antitrypsin kodiert. Diehäufigste Defektform des entsprechenden Gens bezeichnet man mit dem Buchstaben Z, dienormale Form mit dem Buchstaben M. Da jeder Mensch 2 Kopien eines autosomalen Gens besitzt,hat jeder Mensch, der nicht an dieser Erkrankung leidet, am wahrscheinlichsten 2 M-Kopien (MM).Patienten mit einem schwerwiegenden Mangel dieses Enzyms besitzen in der Regel zwei Z-Allele.Wenn die Kinder homozygot (ZZ) für das krankheitsverursachende Allel sind, können sie im Laufeihres Lebens Symptome dieser Erkrankung entwickeln. Es wird jedoch berichtet, dass in dermitteleuropäische Bevölkerung jede 20. Person Träger eines Z-Allels ist, dies entspricht demGenotyp MZ. Es wurde festgestellt, dass es ein weiteres drittes Allel gibt (sog. S-Allel), welches eineniedrigere Menge an Enzym produziert als das gesunde M-Allel. Es ist unklar, ob Personen mit demSS-Genotyp oder einem SZ-Genotyp häufiger an Leber- und Lungenerkrankungen leiden alsPersonen mit einem MM-Genotyp. Auf jeden Fall weisen die Patienten mit MS-Genotyp einenetwas erniedrigten alpha 1-Antitrypsin-Spiegel (85-90%) auf. Weiterhin gibt es die sog. Null-Allele; diese sind in der Regel sehr selten und werden verursacht durch Stop- undSpleissmutationen sowie Deletionen im PI-Gen.