Das Holt-Oram-Syndrom (HOS) ist eine Kombination von mittelschweren bis schweren Herzfehlern und Fehlbildungen der oberen Gliedmaßen. Der häufigste Herzfehler ist ein Ostium secundum-Vorhofseptumdefekt (ASD), gefolgt in der Häufigkeit von Ventrikelseptumdefekt und Ostiumprimum-ASD. Auch EKG-Anomalien, z.B. unterschiedliche Grade von atrio-ventrikulärem Blockwurden beschrieben. Zusätzlich werden Hypoplasien der peripheren Gefäße an den oberen Gliedmaßen gesehen. Häufige orthopädische Zeichen sind Anomalien des radialen Strahles, ein fehlender oder fehlgebildeter Radius, Transversaldefekte der oberen Gliedmaßen und verschiedene Daumenanomalien. Eines von 100.000 Lebendgeborenen ist betroffen. Die mehr als 300 publizierten Fälle zeigten ein weites klinisches Spektrum. Das HOS wird autosomal-dominant mit vollständiger Penetranz vererbt. Der ursächliche genetische Defekt sind Mutationen im TBX5-Gen(Chromosomenregion 12q24.1). Sie verursachen Phänotypen, die sich von Patient zu Patient sehr unterscheiden können.